Heerscharen von Genießern brechen im Oktober und November auf, um die Trüffelmesse in Alba zu besuchen. Lukull hätte seine Riesenfreude gehabt an der Pasta mit schwarzem Trüffel und noch mehr an der edlen – und viel selteneren – weißen Spielart. Beim Coniglio all’astigiana schwimmt das Kaninchen bereits in Rotwein und ein Brasato al Barolo macht schon im Namen klar, worin sich ein Kalbs- oder Rinderbraten am wohlsten fühlt.
Hier dreht sich alles um die Nebbiolo-Rebe
Denn an den Hängen des Piemont, in den südlichen Ausläufern der Alpen, wächst die Nebbiolo-Traube – Basis eines jeden Barolo. Die Winzer haben einen Heidenrespekt vor ihr, dieser kapriziösen Sorte, die viel Zeit zur Reife braucht und weder im Frühjahr noch im Herbst Frost an den Füßen mag. Doch die besten Weinbauern haben von ihren Vätern und Großvätern gelernt und ihre Region weltberühmt gemacht. Pionieren wie Giovanni Massolino ist zu danken – und später Männern wie Luciano Sandrone, Roberto Conterno und als weltweit angesehener Botschafter: Angelo Gaja.
In puncto Potenzial kaum zu schlagen: Barolo und Barbaresco
Letzterer setzte auch den zweiten Prachtwein des Piemont auf die internationale Weinkarte, den Barbaresco. Auch er ist ein Kind der Nebbiolo-Traube und diese DOCG ist nur wenige Kilometer von Barolo entfernt. Ein Barbaresco ist Im Allgemeinen etwas früher trinkreif, hat die feineren Tannine und gilt neben dem kraftvollen Barolo als der etwas femininere Wein. Doch niemand möge sich täuschen: Was ihre Haltbarkeit angeht, lassen beide ihre Wettbewerber weit hinter sich.