Geschichte
Wie so vieles im Burgund geht auch die Historie von Clos de Vougeot auf die Zisterzienser Mönche zurück, die 1098 in der Region die berühmte Abtei von Citeaux gründeten und das umgebende Land urbar machten. Die Mönche erwarben weiteres Land und legten an den am besten geeigneten Hügeln Weinberge an. Die Historiker sind sich uneins, wann genau die Mauer um die Lage gebaut wurde. Es dürfte wahrscheinlich im 14. Jahrhundert gewesen sein, als die Weine von dort bereits so herausragend waren, dass die Zisterzienser, Dokumenten zufolge, versuchten, sich mit ihnen Wohlwollen beim Papst und seinen Kardinälen zu erkaufen.
Nach der französischen Revolution 1789 wurden die Zisterzienser enteignet. 1791 versteigerten die neuen Herrscher Frankreichs die komplette Lage und mehrfach wechselten die Besitzer. 1889 wurde sie erneut verkauft, und zwar an sechs burgundische Weinhändler, zu denen auch die noch heute bekannten Namen Liger-Belair und Labouré zählten. Leider verzichtete nach dem Ende der Reblaus-Katastrophe ein größter Anteilseigner darauf, Reblaus resistente Weinstöcke zu setzen und so verkam Clos de Vougeot vollends während des ersten Weltkriegs. 1920 taten sich mehrere Winzer aus Vosne-Romanée unter der Führung von Etienne Camuzet zusammen und retteten die Lage vor dem Verkauf an ausländische Interessenten.
Die Lage und ihre Anteilseigner
Nach 1889 wuchs die Zahl der Besitzer von Parzellen auf 40 im Jahr 1920. Durch Erbteilung sind es heute über 80 Winzer und Handelshäuser, die diesen Grand Cru vermarkten. Mit 5,48 ha Fläche ist Château de la Tour führend, gefolgt von Méo-Camuzet mit 3,03 ha. Jean-Nicolas Méo, dessen Weine wir seit 1990 erfolgreich importieren, profitiert also noch heute vom Engagement seines Vorfahren Etienne Camuzet vor genau 100 Jahren. Etliche weitere Spitzenweingüter besitzen ebenfalls Anteile, Domaine Leroy (1,91 ha), Jean Grivot (1,86 ha) und Anne Gros (0,93 ha) um nur einige zu nennen.
Terroir und Geschmack
Es ist kaum verwunderlich, dass der Boden in einer über 50 ha großen Lage nicht einheitlich ist. Zieht man noch in Betracht, dass es bei so vielen verschiedenen Winzern, die innerhalb dieser Mauer ihre Reben bearbeiten auch unterschiedlichste Herangehensweisen gibt, so ist es nur logisch, dass es kein Geschmacksprofil für einen Clos de Vougeot gibt. Im oberen Bereich der Lage ist beispielsweise nur eine dünne Erdschicht und darunter ein massiver Block aus Kalkstein. An anderer Stelle stehen die Pinot Noir Rebstöcke gebettet in Lehm und Mergelgestein. Bei Jean-Nicolas Méo, dessen Mehrzahl seiner Parzellen von den kalkreichen Böden der Nähe des Châteaus profitieren, führt das Terroir im Ergebnis zu einem kraftvollen, lagerfähigen, intensiven Rotwein mit spürbaren Tanninen, der trotzdem die Eleganz und Finesse der Grand Cru Lage aufzeigt.
WeinArt und Clos de Vougeot
Bei uns werden Sie immer fündig, falls Sie einen edlen Tropfen aus dieser Lage suchen. Neben den direkt importierten Exemplaren von Méo-Camuzet verfügen wir über erstklassige Quellen, um Ihnen eine Vielfalt weiterer Spitzenerzeuger anbieten zu können.
Autor: Hans-Jürgen Teßnow