Der Wein gewinnt, aber. . .
Doch letztlich lässt ihm der Gedanke, diese großartige Familiengeschichte fortzusetzen, keine Ruhe: Im Winter 1989 übernimmt er Leitung der Domaine Roulot. Dann geht er allerding mit großen Schritten voran, stellt auf die Herstellung von Bio-Weinen um. Vorsichtig erweitert er seine Flächen auf 10 Hektar und kooperiert mit Winzern, die seine Qualitätsbesessenheit teilen. Vor allem aber kümmert er sich mit Hingabe seinen stolzesten Premier-Cru-Weinberg "Les Charmes", dessen Reben bereits 1942 gepflanzt wurden. Meursault-Burgunder gelten im Allgemeinen als etwas reicher und üppiger als die Appellationen der Umgebung. Nicht so bei Roulot. Er erntet lieber etwas früher, was die Säure erhält. Die Weine liegen lange auf der Feinhefe, was ihnen Grip und Struktur verleiht. Auch mit neuen Barriqiue-Fässern geht er viel sparsamer um als seine Nachbarn.
. . .die Schauspielerei lässt ihn dennoch nicht los
In gewisser Weise sind das ganz radikal Weine, die ihm persönlich schmecken – und nicht irgendwelche Moden bedienen, auf die er eh keinen Einfluss hat. Jean-Marc Roulot ist einfach nicht gut darin, Erwartungen zu erfüllen. Und so überrascht er im Jahr 2017 fast alle: Der Ausnahmewinzer entwickelt die Story für den Kinofilm "Der Wein und der Wind" (Regie: Cédric Klapisch) und spielte darin den Weingutsverwalter, der nach dem Tod des Patriarchen hilft, den Laden zusammenzuhalten.
Und er hat es schon wieder getan: 2018 spielte er unter Regisseur Pierre Schoeller im Historienfilm "Ein Volk und sein König". Quod erat demonstrandum: Winzer UND Schauspieler mit Niveau? Pas de problème
Land: | Frankreich |
Region: | Burgund |